Schuleigene Imkerei startet mit einem neuen Bienenkasten einzigartigen Modellversuch

Die Wabe mit der Königin durfte Jungimker Jonas Schenk einsetzen. (Fotos: Privat)

Das Bienenprojekt der Gesamtschule Schlebusch „Mit Bienen in die Zukunft“ kooperiert von Beginn an und mittlerweile seit zehn Jahren mit dem NaturGut Ophoven. Auch für das Gelingen der kleinen Schulimkerei haben sich immer wieder bestmögliche Unterstützungsmöglichkeiten ergeben. Und auch umgekehrt bewirken die Initiativen der Gesamtschule wichtige Hilfen und Impulse für das Naturgut.

Einzigartig ist der aktuelle Modellversuch, in dem die Naturgutimkerei vor zwei Jahren damit anfing zu prüfen, ob sich auch afrikanische Bienenkästen für den Einsatz an Schulen eignen. Ausgangspunkt hierzu war die erfolgreiche Entwicklungshilfe der Gesamtschule für Burkina Faso in Westafrika. Bereits vor drei Jahren setzte das Bienenprojekt in Kooperation mit dem Verein Horizontes das Startsignal, um sechs Frauen in der Haltung von Bienen auszubilden. Die speziellen Unterkünfte, sogenannte „Top Bar Hives“, konnten vor Ort mit einfachen Mitteln gefertigt werden, um den in der Savanne wohnungssuchenden Bienenschwärmen eine neue Heimat anzubieten. Ein weiterer Vorteil der Kästen besteht darin, dass mit ihnen äußerst einfache Eingriffe möglich sind und die Störungen der Völker auf ein Minimum reduziert werden. Die eingangs nur für die Entwicklungshilfe konzipierten Kästen sind mittlerweile auch eine echte Alternative für die Hobbyimker, die eine nachhaltige Bienenhaltung und das Wohl der Bienen in den Vordergrund stellen und nicht die Menge des Honigertrags.

Problemloser „Umzug“: Die Bienen nahmen ihre neue Bleibe schnell an.

In der ersten Testphase auf dem NaturGut konnte bereits eine äußert positive Bilanz gezogen werden, sodass der Leiter des Bienenprojekts und der Schulimkerei, Reinhold Glüsenkamp zusammen mit den Techniklehrern Uwe Hänsch und Mario Leukel zu Beginn des Schuljahres beschlossen, den Bau eines afrikanischen Kastens in Angriff zu nehmen. Ein halbes Jahr trafen sie sich hierzu jeden Donnerstag in der Mittagspause im Technikraum. Im Frühjahr war es dann endlich soweit: Zur Freude der Lehrer konnte der Kasten den Teilnehmern der Schulimkerei übergeben werden. Längst hatten auch die AG-Schüler alle Vorbereitungen getroffen, um eines der beiden Schulbienenvölker umsiedeln zu können. Das Geburtstagskind Jonas Schenk aus der Klasse 7g hatte die Ehre, die erste Wabe mit Königin umzuquartieren. An den weiteren Arbeiten waren wie immer auch alle anderen Jungimker beteiligt. Nachdem noch zwei weitere bienenbesetzte Waben hinzugehängt wurden, reihten die Schüler nur noch ihre zuvor gefertigten Holzleisten dazu. Kleine mit Wachs geknetete Streifen unterhalb der Leisten sollen die Bienen veranlassen, hier ihren neuen Wabenbau zu errichten. Zum Schluss wurden alle Bienen des Ausgangsvolkes vor das neue Flugloch gefegt. Dass sie den Weg in ihr neues Zuhause schnell finden würden, überraschte niemanden. Bienen sind schließlich nicht dumm und obendrein sehr sozial. Wer den Weg schon kennt, der hilft und lockt andere Bienen zielsicher nach Hause.

Den neuen Bienenkasten bauten Uwe Hänsch, Mario Leukel und Reinhold Glüsenkamp

Weitere Infos zum Bienenprojekt und zur Schulimkerei

www.mit-bienen-in-die-zukunft.de